Anzeige
Urzeit
- Veröffentlicht: 21.02.2024
- 05:00 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Einst sah die Weltkarte ganz anders aus. China lag am Nordpol, Afrika grenzte an die USA und der Äquator verlief durch Deutschland. Damals gab es riesige Super-Kontinente wie Pangäa und Gondwana. Sie waren der Ursprung unserer heutigen Landmassen. Hier erfährst du, wie sich unsere Erde bis heute geformt hat.
Anzeige
Das Wichtigste in Kürze
Super-Kontinentewarengigantische Landmassen. Im Zyklus von etwa 300 bis 500 Millionen Jahren vereinensich unsere Kontinente immer wieder und spalten sich langsam wieder auf.
Dieses Phänomen heißt "Wilson-Zyklus", benannt nach einem kanadischen Geophysiker. Dieser Zyklus wiederholt sich seit mindestens 2,5 Milliarden Jahren.
Die ersten Kontinente entstanden vor mehr als drei Milliarden Jahren. Grund für ihre Verschiebung ist die Kontinental-Drift: Die Kontinente sind durch die Plattentektonik ständig in Bewegung.
Der Super-Kontinent Pangäa vereinte zuletzt alle unsere heutigen Kontinente. Wie wird wohl der nächste Super-Kontinent aussehen? Komm mit auf eine (Zeit-)Reise.
Vom Super-Kontinent zur heutigen Welt
Vom Super-Kontinent zur heutigen Zeit: So sah die Erde in der Erdfrühzeit aus.
© Galileo
Vom Super-Kontinent zur heutigen Zeit: So sah die Erde in der Erdmittelzeit aus.© Galileo
Vom Super-Kontinent zur heutigen Zeit: So sieht die Erde in der Erdneuzeit aus.© Galileo
Super-Kontinent Pangäa: Als Amerika neben Afrika und Tibet am Meer lag
China am Nordpol, Afrika grenzt an die USA, Grönland liegt neben Portugal, Tibet hat eine Küste und der Äquator verläuft mitten durch Deutschland. Was klingt wie ein Scherz, gab es vor rund 325 Millionen Jahren wirklich – denn damals, lange bevor es unsere politischen Ländergrenzen gab, sah die Welt noch ganz anders aus: Alle Kontinente waren in einer einzigen, gigantischen Landmasse vereint, dem Super-Kontinent Pangäa. Sein Name kommt aus dem Altgriechischen und heißt so viel wie "gesamte Erde". Vor rund 200 Millionen Jahren brach Pangäa langsam, aber stetig auseinander. Dadurch bildeten sich die Super-Kontinente Gondwana im Süden und Laurasia im Norden.
Anzeige
Anzeige
Wie ein neuer Kontinent entsteht
Ein neuer Kontinent entsteht
Amasien oder Pangäa Proxima: Was wird der nächste Super-Kontinent?
Dank der Kontinentaldrift, also der plattentektonischen Bewegung der Kontinente, bahnt sich womöglich schon der nächste Super-Kontinent an. Wie der aussehen könnte, darüber streitet die Wissenschaft. Eine Theorie besagt, dass durch die Fusion aus Amerika und Asien in rund 200 bis 300 Millionen Jahren Amasiaentsteht. Oder wird es vielleicht doch "Pangäa Proxima", worin sich erneut alle Kontinente vereinen?
Anzeige
Anzeige
Super-Kontinenten Pangäa und Gondwana: Welche Tiere und Pflanzen gibt es heute noch
Die wohl prominentesten ausgestorbenen Bewohner der Super-Kontinente waren die Dinosaurier. Laut Dr. Frank Glaw, Kurator an der Zoologischen Staatssammlung München, bevölkerten sie sowohl Pangäa, als auch Gondwana und Laurasia.
Beispiele für heute noch existierende Tier-Gruppen aus Pangäa, Gondwana und Laurasia sind laut Dr. Glaw etwa:
🦅 Vögel
🐊 Krokodile
🐢 Schildkröten
🦎 Echsen
🦖 Frühe Säugetiere
🐉 Amphibien
🦈 Urtümliche Knochenfischen wie Störe und Flösselhechte
🐋 In den Meeren: Knorpelfische wie Haie, Rochen, Chimären und Quastenflosser
🐍 Zu Gondwana- und Laurasia-Zeiten kamen auch noch die Schlangen hinzu
Und welche Pflanzen sind heute noch übrig?
Laut Dr. Thomas Neubauer wuchsen
🍃 Farne
🌿 Ginkos
🌲 und Koniferen, also Nadelbäume
bereits auf den urzeitlichen Super-Kontinenten. Farne sind sogar noch älter als Pangäa, denn es gab sie bereits vor der Fusion der Landmassen.
Übrigens weisen Kontinente, die einst zusammenhingen, laut Dr. Frank Glaw bis heute tierische Gemeinsamkeiten auf – vor allem "zwischen den Teilstücken von Gondwana". So gäbe es etwa Tier-Familien, die durch das Auseinanderbrechen des Ur-Kontinents getrennt wurden – wie die Wabenkröten in Südamerika und die Krallenfrösche in Afrika, beides verwandte Mitglieder einer Familie der Frösche.
Anzeige
Anzeige
Die Erde im Zeitraffer - wie sich unsere Kontinente bewegen
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Was von Pangäa und Gondwana heute noch übrig ist
Der Pazifik ist nicht nur der größte und tiefste, sondern auch der älteste Ozean der Erde. Er ist ein Überbleibsel des einstigen Super-Ozeans „Panthalassa“, der sich vor rund 700 Millionen Jahren bildete und auch Pangäa und Gondwana umgab.© imago images/OceanPhoto
Noch heute schwimmen lebende Fossilien im Pazifik – zum Beispiel Nautiliden. Das sind uralte Kopffüßler, die bereits vor knapp 500 Millionen Jahren existierten. Im Vergleich zu modernen Kopffüßlern wie Tintenfischen oder Kraken behielten sie ihre urzeitliche Form. Ihre steinernen Fossilien aus den Ur-Meeren unterscheiden sich kaum von den heutigen Ozeanbewohnern...© imago stock&people
… oder die ähnlich alten Pfeilschwanzkrebse, die ebenfalls als lebendes Fossil bezeichnet werden, und mit ihrem blauen Blut die Medizin revolutionieren – mehr dazu in den vorgeschlagenen Themen am Ende der Seite.© IMAGO/imagebroker
Der Daintree Rainforest im Norden Australiens ist der älteste Regenwald der Welt. Er existiert bereits seit rund 180 Millionen Jahren und zählt damit zu den ältesten noch lebenden Ökosystemen überhaupt. Hier kann man noch urzeitliche Pflanzen bewundern, wie etwa diese Baumfarne.© IMAGO/Pond5 Images